Fast auf den Tag genau vor 50 Jahren entwickelte sich die Sängerfreundschaft des Liederkranzes Öschingen mit dem Sängerverein Hombrechtikon in der Schweiz. Ein guter Grund, mit unseren Schweizer Freunden gemeinsam zu singen und zu feiern!
Unser bewährtes Liederkranz-Organisationsteam Rolf, Heidi und Markus hatten schon im Vorfeld alle Hände voll zu tun: Knapp 20 Sängerinnen und Sänger mitsamt „Anhang“ fanden schließlich Quartier bei den Schweizer Freunden, und die Reise war perfekt organisiert. Vielen Dank an Euch drei! Einzig der Wettergott zeigte sich unbeeindruckt vom eifrigen Treiben: Kalt und regnerisch war es am Samstagmorgen. Die gute Laune blieb ungetrübt – fröhlich fuhren wir um 7.30 Uhr Richtung Zürich, unserem ersten Halt. Dort war die Freude groß, als wir um 11.30 Uhr am vereinbarten Treffpunkt auf eine kleine Delegation unsere Schweizer Sängerfreunde trafen, die uns charmant die schönsten Ecken von Zürich zeigten, bevor wir um 13.00 Uhr per Schiff die Weiterfahrt antraten. Im wärmenden Schiffsrestaurant und gut gestärkt wurde das erste Lied eingesungen. Und auch ohne Sonnenschein und Fernsicht war die Schifffahrt auf dem Zürichsee ein tolles Erlebnis für Jung und Alt.
An der Anlegestelle Staefen wartete bereits unser Bus, der uns hoch ins Schützenhaus nach Hombi brachte, wie die Hombrechtikoner ihren Ort liebevoll nennen. Die Sängerfahne vorneweg durch das Spalier unserer Gastgeber – ein wunderschöner und herzlicher Moment! Viele Hände wurden geschüttelt, alte Freunde begrüßt und der Grundstein für neue Freundschaften gelegt. Denn zum ersten Mal waren neben dem Männerchor des Liederkranzes Öschingen auch Sängerinnen des gemischten Chores mit dabei. Bei „Apero“ und Häppchen fanden alle schnell zusammen. Die Zeit verging wie im Flug.
Bevor wir uns um 19 Uhr im Gemeindesaal Hombrechtikon zum gemeinsamen Konzert trafen, wurden die Quartiere bezogen. Der schön geschmückten Gemeindesaal ließ bereits erahnen, dass auch für das Abendprogramm viele fleißige Hände alles Menschenmögliche getan hatten, uns einen schönen und unvergesslichen Abend zu gestalten: Der Wein von Hombis Hausberg auf dem Tisch und ein beeindruckender Grill vor der Tür, auf dem alle erdenklichen Köstlichkeiten Platz finden sollten, Salatbuffet und Obstsalat ließen uns fast vergessen, dass wir des Singens wegen in die Schweiz gereist waren.
Aber noch vor dem Abendessen ließ der erste Liedblock unserer Schweizer Gastgeber erahnen, dass man dort nicht nur vom guten Essen und Trinken etwas versteht.
Unser Männerchor stand den Gastgebern vielleicht in der Sängermasse etwas nach, aber keineswegs in der Güte der Darbietung: Mit viel Sängererfahrung und vollem Einsatz wurden der Liedblock des Öschinger Männerchors dargeboten.
Mit sichtbarem Vergnügen durfte unser Vorstand Rainer Klett viele Male an diesem Abend den deutsch-schweizerischen Gesamtmännerchor mit über 60 Sängern dirigieren – im Wechsel mit seinem Schweizer Kollegen.
Schließlich der Liederkranz in gemischter Besetzung mit fast 20 Sängern und Sängerinnen einige Lieder dar – und vor allem das von Rainer Klett komponierte und arrangierte Lied „Bei uns im schönen Öschbachtal“ fand bei unseren Freunden besonderes Gehör und Freude.
Vielen Dank allen Sängerinnen und Sängern für ein wunderschönes Konzert!
Nach dem Konzert wurde viel geredet und gelacht. Wie schön, dieses wunderbare und starke Band von 50 Jahren Sängerfreundschaft zu erleben. Als unser Rainer schließlich noch zum Akkordeon griff und wir noch manches Lied mit unseren Schweizer Freunden gemeinsam anstimmten (auch wenn wir textlich nicht immer übereinstimmten, so überzeugte das Melodische), war unser Sänger-Glück perfekt.
Einer für manche kurzen Nacht folgte der Sonnenschein am Sonntagmorgen. Jede Gastfamilie hatte sich überlegt, wie sie ihren Öschingern noch ein paar ganz besondere Stunden bereiten kann: am liebevoll gedeckten Frühstückstisch, mit einem Spaziergang zum Zürich-See, und, und und.
Zu Mittag trafen wir uns wieder am Gemeindehaus. Und der Sonnenschein lud uns ein, draußen zu verweilen. Ein phänomenales Risotto, ein Kuchen- und Dessertbüffet, das keinen Wunsch offen ließ – gepaart mit weiteren Liedblöcken unserer Männerchöre – dem Schweizer, dem Öschinger und wieder gemeinsam – zwei bestgelaunte Dirigenten, insgesamt 70 Sängerinnen und Sänger und strahlende Familienangehörige – es war der perfekte Nachmittag.
Viel zu schnell war die Zeit gekommen, die Heimreise anzutreten. Das Abschiednehmen war sehr schwer: Wir Öschinger überbrachten in der gemischten Besetzung noch unseren Irischen Segensgruß zum Abschied, bevor der Bus durch das Spalier unserer Schweizer Freunde den Heimweg aufnahm. Das Erlebte war beherrschendes Thema auf unserer kurzweiligen Rückfahrt mit kleinem Zwischenstopp am wunderbaren Rheinfall, und so manches Lied verkürzte vor allem unseren mitgereisten Kindern die Fahrt nach Hause.
Ein herzliches „Vergelt’s Gott“ allen, die dieses Wochenende vorbereitet haben, unserem Dirigenten Rainer, seiner Familie und allen, die mit guter Laune und Sangeslust auf der Bühne oder im Saal ihren Beitrag geleistet haben. Es war eine schöne und unvergessliche Zeit.
Heike Trost
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